Guano-Überschläge treten in zwei Formen auf: Zum einen durch die Ansammlung von Guano auf der Isolatoroberfläche. Da die Guanopartikel jedoch durch einen Isolierschirm in mehrere Segmente unterteilt sind, ist die Wahrscheinlichkeit eines direkten Überschlags sehr gering. Zum anderen kann Guano in der äußeren Umgebung abrutschen und zu einer direkten Entladung zwischen den oberen und unteren Isolierschichten führen. Dabei bleiben keine Guano-Spuren auf dem Isolator zurück. Dies ist die Hauptform von Guano-Überschlägen. Basierend auf der erfolgreichen Simulation des Überschlagphänomens von Guano-Ablagerungen an Isolatoren untersuchte die Abteilung für Elektrotechnik der Tsinghua-Universität den Überschlagsmechanismus und die Überschlagsbedingungen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Fallmoment des Guanos die elektrische Feldverteilung um den Isolator verändert und so einen Luftspalt-Durchschlag im Guano-Kanal am oberen Ende der Isolierung verursacht, was wiederum zu einem Überschlag des Isolators führt. Am Beispiel eines 110-kV-Silizium-Isolators mit einem Durchmesser von 55 cm, der durch eine Schutzvorrichtung geschützt werden sollte, wird dies verdeutlicht. Gleichzeitig ist zu berücksichtigen, dass der Windguano parabelförmig fällt. In der Praxis wird der Bereich der Querträger an der Turmspitze als Schlüssel zur Vogelabwehr betrachtet, wobei ein Winkel von 30–45° zwischen der Isolierschnur und den beiden Seiten liegt. Zweitens wird durch die Vogelabwehr eine bestimmte Dichte sichergestellt, sodass Vögel außerhalb der Schutzzone vollständig ferngehalten werden.
Bei der technischen Anwendung kann es aufgrund der komplexen Bauweise von Strommasten vorkommen, dass wichtige Bereiche des Vogelschutzes vernachlässigt werden, was zu ungewöhnlichen Vogelschäden führen kann. Zwar sind die Vogelabwehrspitzen über dem Isolator der Drehstromleitung angebracht, jedoch fehlt der Vogelabwehrdorn am Erdungsmast über der Seitenleitung. Dies stellt eine potenzielle Fehlerquelle dar.
Veröffentlichungsdatum: 22. Oktober 2020
